Helge. Auf der Suche nach Gott und sich selbst.
„Am Sonntagmorgen“ mit Helge auf dem Weg nach Santiago de Compostella.
Karfreitag, 14. April 2017 im Deutschlandfunk.
Eine Sendung der Evangelischen Kirche.
Begegnung.
Eine Landstraße vor Berlin.
Mir begegnet ein Wanderer.
Praller Rucksack.
Zuviel Gepäck für einen Handwerksgesellen…
Das Ziel.
Er müsse diesen Weg nach Santiago de Compostella gehen.
Und etwas klären.
Für sich selbst und im Gespräch mit Jesus.
Eine schlimme Zeit habe er hinter sich.
Als Wohnungsloser.
Als Alkoholabhängiger.
Das Ziel.
Helge: „2009 bin ich obdachlos nach Berlin gekommen…“
Er müsse diesen Weg nach Santiago de Compostella gehen.
Und etwas klären.
Für sich selbst und im Gespräch mit Jesus.
Eine schlimme Zeit habe er hinter sich.
Als Wohnungsloser.
Als Alkoholabhängiger.
Alkoholkrank.
Bevor er sich auf den Pilgerweg macht brauchte Helge:
13 Flaschen Bier.
2 Liter Rotwein.
Zwei Päckchen ‚Zündkerzen‘.
Pro Tag.
Unter 1,2 Promille hat er Entzugserscheinungen…
Alkoholkrank.
Helge: „… und hab‘ das gleich in Bier umgesetzt…“
Bevor er sich auf den Pilgerweg macht brauchte Helge:
13 Flaschen Bier.
2 Liter Rotwein.
Zwei Päckchen ‚Zündkerzen‘.
Pro Tag.
Unter 1,2 Promille hat er Entzugserscheinungen…
Hunger.
15.000 sind wie Helge unterwegs in Berlin.
Wohnungslos.
Anwohner dulden sie nicht.
Wer hungert, hat dafür wenig Verständnis –
Helge lebt mit anderen Maßstäben.
Auch gegenüber seinem Hunger…
Hunger.
Helge: „… zum Beispiel im Mülleimer Salami…“
15.000 sind wie Helge unterwegs in Berlin.
Wohnungslos.
Anwohner dulden sie nicht.
Wer hungert, hat dafür wenig Verständnis –
Helge lebt mit anderen Maßstäben.
Auch gegenüber seinem Hunger…
Einladung.
Helge hat Hunger.
Am Bahnhof Zoo gibt es Spaghetti und eine Einladung.
Was sich wie Glück anfühlt erweist sich als Veranstaltung einer Baptistengemeinde…
Gott…
nicht vorstellbar.
Nicht für Helge.
Kirche, Religion?
Kriminelle Organisation, die mit Ängsten Geld verdient…
Gott…
Helge: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es einen Gott gibt…“
nicht vorstellbar.
Nicht für Helge.
Kirche, Religion?
Kriminelle Organisation, die mit Ängsten Geld verdient…
Das Kreuz.
Die Einladung der Baptistengemeinde.
Eigentlich wollte Helge umkehren.
Die Worte berühren ihn nicht.
Erstmal essen.
Tischnachbarn gehen zum Kreuz, stehen und schweigen.
Helge stellt sich dazu. Schreit, in Gedanken.
Tiefe Hoffnungslosigkeit. Trauer.
Und Ruhe. Klarheit…
Das Kreuz.
Helge: „Das war ein Gefühl, wo ich nicht zu denken brauchte…“
Die Einladung der Baptistengemeinde.
Eigentlich wollte Helge umkehren.
Die Worte berühren ihn nicht.
Erstmal essen.
Tischnachbarn gehen zum Kreuz, stehen und schweigen.
Helge stellt sich dazu. Schreit, in Gedanken.
Tiefe Hoffnungslosigkeit. Trauer.
Und Ruhe. Klarheit…
Finsternis.
Helge ist sicher:
Das schafft er nicht. Leben ohne Alkohol…
Finsternis.
Er trinkt mehr als sonst.
Er verabschiedet sich.
Bittet seine Mutter um Verzeihung.
Plant seinen Suizid…
Auf dem Dach.
Helge meint, seine Mutter zu hören.
Runter vom Hochhausdach. Ein Taxi rufen.
In die Klinik.
Entzug und zwei Jahre Therapie…
Loslaufen!
Zwei Jahre. In der Berliner Stadtmission.
Helge hört vom Jakobsweg.
Eine Frau schenkt ihm ein Buch…
Loslaufen!
Helge: „Ich laufe nicht ohne Grund…“
Zwei Jahre. In der Berliner Stadtmission.
Helge hört vom Jakobsweg.
Eine Frau schenkt ihm ein Buch…
Wer ist er?
Vorher: Alkohol und Zigaretten.
30 Jahre lang.
In Zukunft - nicht mehr der Helge von damals?
Helge mag seinen Namen nicht…
Wer ist er?
Helge: „… ich habe gehofft, vielleicht hat Gott einen anderen Namen für mich…“
Vorher: Alkohol und Zigaretten.
30 Jahre lang.
In Zukunft - nicht mehr der Helge von damals?
Helge mag seinen Namen nicht…
Gepäck.
Auf dem Weg nach Santiago.
Helges Gepäck wird kleiner und leichter.
Es ist wenig, was man zum Leben braucht…
Gepäck.
Helge: „… jedes Kilo weniger ist dann echt gut.“
Auf dem Weg nach Santiago.
Helges Gepäck wird kleiner und leichter.
Es ist wenig, was man zum Leben braucht...
Umkehren?
In Frankreich. Es geht nur langsam voran.
Helge spricht kein Wort Französisch, hat wunde Füße, muss Pausen einlegen…
Man rät ihm umzukehren.
Seine Mutter meint: Geh deinen Weg.
Eine Fahrkarte hilft ihm 500 km weiter.
Er trifft eine Frau. Ihr Mann starb an Drogen und Alkohol.
Sie reden…
Umkehren?
Helge: „… ich hab so viel von meinem Leben darin entdeckt…“
In Frankreich. Es geht nur langsam voran.
Helge spricht kein Wort Französisch, hat wunde Füße, muss Pausen einlegen…
Man rät ihm umzukehren.
Seine Mutter meint: Geh deinen Weg.
Eine Fahrkarte hilft ihm 500 km weiter.
Er trifft eine Frau. Ihr Mann starb an Drogen und Alkohol.
Sie reden…
Bibel?
Helge: „… die wog ja auch, das ist ja nicht leicht das Ding…“
Innehalten.
Am Rand des Jakobswegs in der Bibel lesen,
Rat suchen?
Am Ende?
Spanien. Kurz vor Santiago: Ein Anruf.
Kurz vor dem Ziel.
Helges Mutter ist gestorben.
Ganz plötzlich.
Am Ende?
Helge: „Der Weg für mich war eigentlich zu Ende…“
Spanien. Kurz vor Santiago: Ein Anruf.
Kurz vor dem Ziel.
Helges Mutter ist gestorben.
Ganz plötzlich.
Gefährten.
Sie heben ihn auf.
Helge erzählt seine Geschichte.
Die letzten Kilometer gehen sie gemeinsam.
Sie beten.
Weiter!
Helge spürt:
Es ist richtig, wenn ich mitgehe.
Helge!
Helge ist angekommen.
Santiago de Compostella!
Ein Zertifikat vom Priester.
Der schreibt: „Helge“.
Keine Diskussion:
„Dein Name sei Helge!“
Helge!
Helge: „Gott sieht mich so, wie meine Mutter mich genannt hat…“
Helge ist angekommen.
Santiago de Compostella!
Ein Zertifikat vom Priester.
Der schreibt: „Helge“.
Keine Diskussion:
„Dein Name sei Helge!“
Frieden.
Freunde schenken Helge ein Flugticket, zurück nach Berlin.
Helge betreut dort Wohnungslose.
Er übernimmt Verantwortung für eine Notunterkunft mit 48 Schlafplätzen.
Frieden.
Helge: „Mein Leben geht weiter… ich habe Frieden. Durch Jesus Christus. Durch wen sonst…“
Freunde schenken Helge ein Flugticket, zurück nach Berlin.
Helge betreut dort Wohnungslose.
Er übernimmt Verantwortung für eine Notunterkunft mit 48 Schlafplätzen.